Mit dem psychologischen Konzept der Alltagsfigurationen wird die Auffassung vertreten, daß Zusammenhänge des Erlebens und Verhaltens weniger von individuellen Eigenheiten als von kulturgeschichtlich gewordenen Mustern bestimmt werden. Mit Hilfe weiterentwickelter gestalt- und tiefenpsychologischer Methoden wird es möglich, die Sehgewohnheiten und Selbstverständlichkeiten von Handlungsroutinen aufzubrechen und in den gelebten Alltagskulturen spezifische Muster oder Verhältnisse transparent zu machen. In einem Forschungsprojekt der Universität Köln wurden auf der Grundlage von Tiefeninterviews und ihrer psychologischen Beschreibung und Rekonstruktion verschiedene Trends und Zeiterscheinungen des modernen Lebensalltags untersucht: z.B. die „Girlie“-Kultur, „Seifen-opern“, der „Fitneß“-Kult, die „Sonntagsneurose“ sowie moderne Unterrichtskulturen. Dabei zeigten sich nicht nur vielfältige Lebensbilder, sondern darüber hinaus charakteristische Konturen der Gegenwartskultur im Ganzen.

Autor:in

Herbert Fitzek

Herbert Fitzek

Professor Doktor

Prof. Dr. Herbert Fitzek Fitzek ist psychologischer Psychotherapeut und hat nach einer Therapieausbildung in tiefenpsychologisch fundierter Psychotherapie (Analytische Intensivberatung) einige Jahre lang freiberuflich als Psychotherapeut, Coach und Organisationsberater gearbeitet; 1999 Approbation als psychologischer Psychotherapeut. Seit 2006 als Gründungsdekan Aufbau des Bereiches Wirtschaftspsychologie im Fachhochschulbereich. Seit 2010 ist er als Prorektor Forschung in der Hochschulleitung der BSP Business & Law School Berlin tätig und engagiert sich in nationalen und internationalen Projekten und Kooperationen.

herbert.fitzek@businessschool-berlin.de